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TimeRide VR ,
eine virtuelle Zeitreise durch Köln, Berlin, Dresden, München und Frankfurt

In Deutschland gibt es mittlerweile mehrere TimeRide VR Erlebnisse – virtuelle Zeitreisen, bei denen man in die Vergangenheit verschiedener Städte eintauchen kann wikipedia.org. Neugierig habe ich mich auf den Weg gemacht, um alle aktuellen TimeRide-Standorte zu besuchen: von der virtuellen Zeitreise ins goldene Köln über das geteilte Berlin der 1980er, das barocke Dresden von 1719, eine Flugtour durch Jahrtausende bayerischer Geschichte in München, bis hin zur Gründerzeit in Frankfurt. Sogar im Kölner Zoo wartete ein ganz besonderes VR-Abenteuer mit Dinosauriern auf mich. In diesem Blogbeitrag berichte ich aus erster Hand von meinen Eindrücken an jedem dieser Orte – authentisch, detailreich und ohne Werbefloskeln, als wäre ich gerade erst aus der Zeitmaschine gestiegen. Begleiten Sie mich auf dieser außergewöhnlichen Reise durch die Zeit!

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TimeRide Logo - Virtuelle Zeitreisen in die Geschichte in Virtual Reality.

Time Ride VR

erlebe eine atemberaubende Zeitreise alleine oder mit deinen Freunden als Gruppe und reise zurück in die Vergangenheit.

Code: ParzivalTR15

TimeRide VR in Köln – Unterwegs in den Goldenen Zwanzigern

Gleich mein erster Stopp führt mich in meine Heimatstadt Köln. Mitten in der Altstadt, am Alter Markt unweit des Doms, befindet sich das TimeRide in einem historischen Gebäude. Schon beim Eintreten spüre ich die Atmosphäre der Vergangenheit: Gedämpftes Licht, ein dekoratives Schaufenster mit alten Hüten und eine kleine Kinokasse versetzen mich gefühlt in die 1920er Jahre. Ein Guide begrüßt mich herzlich und erklärt, dass ich gleich eine Virtual Reality Zeitreise in die “Goldenen Zwanziger” Kölns erleben werde – eine immersive Zeitreise ins Jahr 1926, als die Stadt nach Krieg und Inflation wieder aufblühte. Meine Aufregung steigt: Was mich wohl erwartet?

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Station 1 – Das Kinotheater: Zunächst betrete ich ein kleines Lichtspielhaus. Rote Samtsessel und ein kunstvoll verzierter Projektor vermitteln das Flair der Stummfilmzeit. Ich nehme Platz zwischen anderen Besuchern; um uns herum tuschelt die “feine Gesellschaft” – natürlich alles Schauspiel und Deko, aber es fühlt sich echt an. Die Lichter verdunkeln sich und es flimmert ein historische Wochenschau im Stil der Zwanziger. Schwarz-weiße Aufnahmen vom Kölner Alltag ziehen mich in den Bann: Man sieht den Dom ohne die heutige Umfeldbebauung, Straßenszenen mit Straßenbahnen und Damen in Charleston-Kleidern, Herren mit Zylinder am Kaiser-Wilhelm-Ring. Die Nachrichten jener Zeit berichten von einem neu eröffneten Kino am Hohenzollernring und den Vorbereitungen für den ersten Karneval nach dem Weltkrieg. Ich ertappe mich dabei, wie ich staune und schmunzle – der Film ist informativ und humorvoll, genau das Richtige, um mich auf die Epoche einzustimmen.

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Station 2 – Tessas Hutladen: Kaum ist die Filmvorführung vorbei, geht es weiter in den Milliner Store, einen Hutladen. Hier empfängt uns Tessa Riedschneider, eine Hutmacherin in zeitgenössischer Kleidung, und zugleich meine “Zeitreise-Begleiterin”. Ihr Laden ist detailverliebt eingerichtet: Überall stapeln sich Schachteln, federgeschmückte Damenhüte und Zylinder liegen bereit. Es duftet nach Parfüm und altem Holz. Tessa plaudert über die Mode der 20er Jahre – kurze Bubikopf-Frisuren, Perlenketten, Fransen und natürlich schicke Hüte sind der letzte Schrei. Ich darf sogar selbst einen vintage Filzhut anprobieren und betrachte mich grinsend im Spiegel. In diesem Moment fühle ich mich wirklich wie Teil der Szenerie. Doch es steht noch mehr auf dem Spiel: Tessa erzählt, dass wir eine besondere Mission haben. Es ist 1926 und der Kölner Karneval soll nach den entbehrungsreichen Jahren endlich wieder groß gefeiert werden – doch einige Schwierigkeiten könnten das Fest gefährden. Unsere Aufgabe als Zeitreisende ist es, den Karneval 1926 zu retten! Wie genau das geschehen soll, verrät sie noch nicht, aber ich bin gespannt. Die Mischung aus Rollenspiel und historischem Einblick macht richtig Spaß und ich bin voll und ganz in der Geschichte angekommen.

 In der nachgebauten Kölner Straßbahn von 1926: Ausgestattet mit VR-Brille und Kopfhörern startet meine virtuelle Stadtrundfahrt durch das Köln der Goldenen Zwanziger. Die Sitze vibrieren und ein künstlicher Fahrtwind weht mir entgegen – für einen Moment vergesse ich die Gegenwart vollkommen.timeride.de

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Station 3 – Die VR-Straßenbahnfahrt: Nun folgt der Höhepunkt: Ich steige ein in eine originalgetreu nachgebaute historische Kölner Straßenbahn im TimeRide. Holzsitze mit Messinggriffen, alte Reklameschilder über den Fenstern – als Tram-Liebhaber geht mir das Herz auf. Ich setze die VR-Brille auf, Kopfhörer über die Ohren, und schon verwandelt sich die Umgebung: Ich sitze tatsächlich in einer Straßenbahn anno 1926, neben mir einige Kölner in zeittypischer Kleidung. Vor uns steht Pitter, der virtuelle Straßenbahnfahrer (gesprochen von Kölsch-Original Björn Heuser), der die Fahrt mit humorvollen Anekdoten kommentiert. Langsam ruckelt die Bahn los. Meine Sinne werden komplett hineingezogen: Der Sitz vibriert leicht im Takt der Schienenstöße, und durch versteckte Ventilatoren spüre ich den Fahrtwind im Gesicht, als würde ich das Fenster öffnentimeride.de. Ich schaue mich staunend um: Wir rollen über die Hohestraße, vorbei an eleganten Schaufenstern und dem Kino, das ich eben in der Wochenschau gesehen habe. Fußgänger winken der Bahn zu, ein Zeitungsjunge ruft die Schlagzeilen des Tages aus, irgendwo bimmelt eine Straßenbahn der Gegenrichtung. Die Stadt der 20er pulsiert vor Leben – Jazzmusik tönt aus einem Café, Damen mit kurzen Kleidern und Federboas flanieren Arm in Arm, ein Herr schiebt sein knatterndes Motorrad an, überall spürt man Aufbruchsstimmung.

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Als wir Richtung Neumarkt fahren, erzählt Pitter stolz vom neu erbauten Hansahochhaus (damals eines der ersten Hochhäuser Kölns). Ich drehe den Kopf nach rechts und tatsächlich erhebt sich das Gebäude über die Dächer – was für ein Anblick! Kurz darauf passieren wir ein Kino, vor dem der neueste Charlie-Chaplin-Film angepriesen wird. Ein paar Kinder laufen neben der Bahn her und rufen fröhlich etwas auf Kölsch. Zwischendurch meldet sich auch Tessa über die Kopfhörer – sie sitzt virtuell irgendwo mit in der Bahn – und erinnert uns an unser Ziel: den Karneval. Tatsächlich endet unsere virtuelle Fahrt auf dem Alten Markt, wo gerade der Karnevalsumzug 1926 beginnt. Trommelwirbel und Fanfaren ertönen, bunte Funkenmariechen tanzen, und Konfetti fliegt durch die Luft. In der VR sehe ich den historischen Festwagen vorbeiziehen – voller Stolz, denn offenbar haben wir es geschafft: Der Karneval findet statt! Ich lache laut (zum Glück hört das im Realraum niemand) und habe Gänsehaut, als die Menge um mich in Jubel ausbricht. Welch grandioses Finale dieser virtuellen Reise durch Kölns goldene Epoche.

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Als ich die Brille abnehme, muss ich mich einen Moment orientieren. Die Gegenwart wirkt einen Augenblick fremd, so authentisch und intensiv war das Eintauchen in die Vergangenheit. Begeistert plaudere ich noch mit dem TimeRide-Team vor Ort über Details – ich erfahre, dass diese Reise ursprünglich als Kaiserzeit-Tour konzipiert war und nun mit den 1920ern ein echtes Update erfahren hat. Über 600 historische Gebäude und 3000 animierte Figuren wurden digital rekonstruiert, um Kölns Stadtbild jener Zeit lebensecht darzustellende.wikipedia.org. Kein Wunder also, dass ich das Gefühl hatte, wirklich mitten im alten Köln zu sein. Mit einem Lächeln verlasse ich den Standort am Alter Markt. Meine VR Erlebnis Köln war bereits ein voller Erfolg – und das war erst der Anfang meiner Zeitreise-Abenteuer!

TimeRide VR in Berlin – Grenzerfahrungen im geteilten Berlin der 80er

Als Nächstes zieht es mich nach Berlin. Dort wartet das TimeRide mit einer VR Tour Berlin in die 1980er Jahre – die Zeit der Mauer, der geteilten Stadt. Das passt perfekt, denn ich habe viel über die DDR und den Mauerfall gelesen, konnte mir das Lebensgefühl aber nie wirklich vorstellen. Der Standort liegt passenderweise nahe des Checkpoint Charlie in der Zimmerstraße. Schon draußen auf der Straße spürt man die historische Schwere: Hier verlief die Mauer, Touristen betrachten heute Gedenktafeln. Ich betrete das TimeRide Berlin Senseum mit einer gewissen Ehrfurcht.

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Station 1 – Ein Blick durch die Mauer: Gleich zu Beginn stehe ich in einem Raum, der einem Abschnitt der Berliner Mauer nachempfunden ist. Vor mir ragt eine graue Betonwand, bekritzelt mit Graffiti – allerdings sind in dieser Wand kleine Fenster oder Bildschirme eingelassen. Durch diese “Mauerfenster” erhasche ich bewegte Szenen von Ost-Berlin auf der anderen Seitetimeride.de. Es ist, als würde ich selbst am Grenzübergang stehen und heimlich hinüberlugen: Ich sehe Trabant-Autos über die Karl-Marx-Allee knattern, Menschen in Warteschlangen vor Geschäften, Kinder die in Plattenbau-Höfen spielen. Dann wechselt die Perspektive und ich blicke vom Osten aus nach West-Berlin: Bunte Leuchtreklamen am Kurfürstendamm, moderne Autos, volle Schaufenster. Dieser direkte Vergleich zwischen Ost und West stimmt mich emotional – so nah und doch getrennt. Eine digitale Stimme – mein virtueller Guide – begrüßt mich in diesem “Mauerraum” und erklärt kurz, was ich sehe. Ich finde diese Inszenierung genial, denn sie vermittelt unmittelbar, wie isoliert die beiden Stadthälften voneinander waren.

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Station 2 – Persönliche Schicksale: Weiter geht es in den nächsten Bereich, wo ein großer Bildschirm bzw. drei übergroße DDR-Reisepässe nebeneinander aufgebaut sind. Hier werden uns drei Zeitzeugen mit ihren Lebensgeschichten vorgestellttimeride.de. Auf dem ersten Pass erscheint ein älterer Herr, ein ehemaliger Bauarbeiter (Maurer) aus Ost-Berlin. Er berichtet, wie er den Mauerbau als junger Mann erlebte und seitdem sein Kiez zweigeteilt war. Der zweite Pass gehört zu einer Dame, einer Architektin aus der DDR, die über ihre beruflichen Träume und Einschränkungen in den 80ern erzählt. Der dritte Pass zeigt das Gesicht eines West-Berliners, eines sogenannten Grenzgängers, der täglich durch den Checkpoint Charlie pendeln musste, um in Ost-Berlin seine Verwandten zu besuchende.wikipedia.orgde.wikipedia.org. Jeder berichtet mit echter Stimme, untermalt von Fotos: von glücklichen Momenten, aber auch von traurigen Ereignissen wie Fluchtversuchen. Ich bin hin- und hergerissen, wem ich am gespanntesten lausche. Schließlich muss ich mich entscheiden, welche Person mich auf der VR-Fahrt begleiten soll – ihr Perspektive wird dann meine Reise leitentimeride.de. Ich wähle die Architektin aus der DDR, da mich interessiert, wie sie die 80er in Ost-Berlin wahrgenommen hat. Sofort ertönt ihre Stimme: „Komm, steig ein – ich zeige Dir mein Berlin.“

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 Virtuelle Zeitreise ins Ost-Berlin der 1980er: Vor dem Palast der Republik mit dem Fernsehturm im Hintergrund erlebe ich Szenen des sozialistischen Alltags. Zahlreiche Ikarus-Busse, Trabis und typische DDR-Architektur umgeben mich. Der Anblick des Palasts (rechts) und des Berliner Doms (links) nebeneinander lässt die geteilte Geschichte lebendig werden.

Station 3 – Die virtuelle Busfahrt durch Ost-Berlin: Ich steige ein in einen nachgebauten Linienbus der 1980er. Er sieht täuschend echt aus: orangebraune Sitze, Haltestangen und sogar alte Linienpläne an der Wand. Mit aufgesetzter VR-Brille sitze ich plötzlich in genau so einem Bus – allerdings mitten im Ost-Berlin von 1985de.wikipedia.org. Neben mir auf den anderen Sitzen erkenne ich virtuelle Fahrgäste in 80er-Jahre Kleidung, und vorne am Fahrerplatz steht kein gewöhnlicher Busfahrer, sondern ein Grenzsoldat! Unsere Tour beginnt nämlich dramatisch: Der Bus rollt auf einen Grenzübergang zu, und wir werden an einem Kontrollpunkt angehalten. Bewaffnete DDR-Grenzsoldaten steigen ein, verlangen „Ausweise, bitte!“. Ich halte unwillkürlich die Luft an. Doch zum Glück bin ich ja nur Zuschauer: Neben mir im VR-Bus zeigt mein gewählter Avatar, die Architektin, ihren Pass. Die Soldaten nicken und wir dürfen passieren – ein kurzer Blick in die beklemmende Grenzabfertigung zu Zeiten der DDRtimeride.de.

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Jetzt geht die Fahrt richtig los: Wir biegen ab auf die breite Leipziger Straße in Ost-Berlin. Meine virtuelle Begleiterin erzählt mit etwas Wehmut in der Stimme, wie hier einst reges Leben herrschte, aber auch, wie eintönig vieles sein konnte. Durch die Busfenster sehe ich Plattenbauten links und rechts, uniform und grau, doch an manchen Ecken prangen bunte DDR-Werbeschilder für HO-Läden. Wir fahren am Alexanderplatz vorbei – die Weltzeituhr dreht sich, überragt vom Fernsehturm, und unten strömen ostdeutsche Bürger mit Plastiktüten und Aktentaschen über den Platz. Dann taucht imposant der Palast der Republik aufde.wikipedia.org: sein riesiger Glaspalast mit den golden spiegelnden Fenstern, Symbol der DDR-Hauptstadt. Vor dem Palast parken zahlreiche Ikarus-Reisebusse und Trabis, offenbar eine Veranstaltung. Meine Begleiterin erklärt stolz, dass hier Volkskammer-Sitzungen und Kulturveranstaltungen stattfinden – und flüstert, dass man hier auch mal West-Stimmen wie Udo Lindenberg gehört hat. Ich betrachte zugleich den Berliner Dom auf der anderen Straßenseite – die Koexistenz von preußisch-kaiserlicher Vergangenheit und sozialistischer Moderne in meinem Panorama ist faszinierend.

Unser Bus tourt weiter durch Mitte und die Architektin weist auf Gebäude, die sie mit entworfen hat oder entwerfen wollte. Ich spüre wirklich, wie ich durch ihre Augen schaue. Doch plötzlich verändert sich die Szene: Die Begleiterin sagt aufgeregt, sie müsse mir noch etwas zeigen. Der Bus hält an und ich merke, wie alle Insassen nach vorn drängen. Vor uns ist Menschenmenge und Trubel… Die Berliner Mauer fällt! Obwohl wir uns in 1985 wähnten, spult die VR hier offenbar zum 9. November 1989 vor, um den historischen Moment zu erleben. Ich steige “virtuell” aus dem Bus und stehe nun am Brandenburger Tor. Um mich herum jubeln Ost- und West-Berliner, liegen sich in den Armen, einige klettern auf die Mauer und tanzen. Ich kann es kaum fassen: Tränen steigen mir auf – es ist ein hochemotionaler Höhepunkt, selbst als Nachgeborener. Diese virtueller Sprung an den Tag der Wiedervereinigung berührt mich zutiefsttimeride.de. Dann wird das Bild langsam dunkel, und eine Stimme sagt: „Willkommen zurück im Jahr 2025.“

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Ich nehme die Brille ab, und tatsächlich sitze ich wieder im ruhigen Raum in Berlin-Mitte. Ich brauche einen Moment, um mich zu sammeln. Die Emotionen der VR Mauerfall-Szene wirken noch nach. Mit dem Erlebnis des geteilten Berlin so hautnah habe ich besser verstanden, wie es war, in einer Zeitreise DDR mitzuleben. Und auch technisch hat dieser Standort Eindruck gemacht: Der Bus ruckelte passend über virtuelle Schlaglöcher, Motorenbrummen und Sirenengeheul erfüllten meine Ohren – fast hätte ich noch den Geruch von Zweitakt-Motorenöl erwartet. Beim Hinausgehen schaue ich nur 200 Meter weiter zum echten Checkpoint Charlie, heute ein Hotspot mit Touristen. Mir läuft ein Schauer über den Rücken, denn dank TimeRide habe ich gerade am eigenen Leib gespürt, was dieser Ort einst bedeutete.

TimeRide VR in Dresden – Glanz und Gloria des Barockzeitalters

Die Reise geht weiter gen Osten: Dresden steht als Nächstes auf meiner Liste. Hier erwarte ich eine völlig andere Epoche: das barocke Dresden um 1719, zur Zeit August des Starken. Schon die Lage des TimeRide Dresden verspricht Authentizität – es befindet sich am Taschenberg, nahe dem berühmten Zwinger. Ich schlendere durch die historische Altstadt zum Eingang und fühle mich mit jedem Schritt ein bisschen wie ein Hofherr auf dem Weg zu Hofe.

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Station 1 – Im Spiegel der Geschichte: Kaum drin, tauche ich auch schon ein in höfisches Ambiente. Der erste Raum wird im Programm als Spiegelsaal bezeichnet – und tatsächlich hängen hier mehrere große verschnörkelte Spiegel. Eine Museumsmitarbeiterin in zeitgenössisch anmutendem Kostüm begrüßt uns Hofgäste und deutet auf die Spiegel: „Heute dürft Ihr in andere Rollen schlüpfen.“ Gespannt trete ich vor einen Spiegel. Wie durch Magie – genauer gesagt durch Augmented Reality – sehe ich mich plötzlich selbst in barocker Kleidung! Meine Alltagskleidung wurde digital ersetzt: Ich trage ein opulentes Kleid mit Reifrock und Spitzen, die Herren neben mir stecken plötzlich in Samtjacken mit Perücke. Wir lachen verblüfft auf. Diese speziellen AR-Spiegel schneiden uns virtuell die passende Hofkleidung auf den Leibde.wikipedia.org. Was für ein gelungener Gag, der aber auch die Unterschiede zu heute aufzeigt (so eng geschnürt hätte ich damals den ganzen Tag rumlaufen müssen?). Mit dieser kleinen Zeitreise im Spiegel beginnt unser Ausflug ins Barocke Elbflorenz perfekt – ich fühle mich direkt wie Teil des Hofstaats.

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Anschließend tritt ein Guide hinzu und gibt uns eine Einführung in die Zeit: Er erzählt von der Wettiner-Dynastie, insbesondere von Friedrich August II. (dem Sohn August des Starken) und dessen Hochzeit mit Erzherzogin Maria Josepha von Österreich im Jahr 1719timeride.de. Dieses Ereignis – die “Jahrhunderthochzeit” – soll der Anlass unserer virtuellen Reise sein. Wir werden gleich Gäste des glanzvollen Hochzeitsfests im Dresdner Zwinger sein, dem legendären „Merkurfest“. Mir wird bewusst, welch Prunk damals in Dresden herrschte: monatelange Feste, Feuerwerk, Bankette. Gut vorbereitet durch die Einführung treten wir vor zur nächsten Station.

 

Station 2 – Gaukler, Tanz und höfisches Treiben: Bevor wir in die Kutsche steigen, dürfen wir noch das einfache Volk erleben. Im sogenannten Lichtspielhof erwartet uns ein kurzes Schauspiel: Eine kleine Bühne zeigt eine Gauklertruppe. Via Projektion oder animiertem Theater (es wirkt wie ein digitales Papiertheater) verfolgen wir, wie ein Gaukler Kunststücke vorführt und dabei das Leben der einfachen Leute im 18. Jahrhundert humorvoll darstellttimeride.de. Ich sehe Bauern, die auf einem Dorffest tanzen, Marktfrauen die schnattern, während der Narr der Herzogin einen derben Witz erzählt – herrlich. Diese Szene lässt einen Kontrast aufkommen: Abseits der höfischen Glitzerwelt gab es das ganz normale Leben, und auch das findet Beachtung. Nach der Vorführung – die nur wenige Minuten dauert, aber mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert – ertönt eine Fanfare. Ein Diener erscheint und verkündet, unsere Kutsche stehe bereit. Jetzt geht es wirklich zur Virtual Reality über.

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 Auf dem Weg zum Dresdner Zwinger anno 1719: Vor der virtuellen Kutschfahrt erlebe ich im TimeRide Dresden eine barocke Straßenszene. Eine Bäuerin schöpft Wasser am Brunnen, während im Hintergrund einfache Fachwerkhäuser und das geschäftige Treiben des Volkes zu sehen sind. Dieser Einblick in das Alltagsleben macht den späteren Hofglanz noch beeindruckender.

 

Station 3 – Die virtuelle Kutschfahrt zum Zwinger: Ich steige ein in eine wartende goldene Kutsche – natürlich ein Nachbau im Ausstellungsraum, aber wunderschön gestaltet mit Wappen und Satinpolstern. Innen setze ich mein VR-Headset auf, spüre noch kurz das echte Kissen im Rücken – und plötzlich sitze ich wirklich in einer prunkvollen Kutsche im Jahr 1719vr-room.ch. Mir gegenüber sitzt eine animierte Hofdame und lächelt, draußen höre ich Pferde schnauben. Ein virtueller Kutscher namens Johann ruft “Auf geht’s!” und schon setzen wir uns in Bewegung. Die Kutsche ruckelt über das Kopfsteinpflaster (auch hier spüre ich dank bewegter Plattform das Rumpeln ganz real) und durch die Fenster entfaltet sich das Dresden des 18. Jahrhunderts. Wir fahren durch die Wilsdruffer Vorstadt Richtung Stadttorde.wikipedia.orgde.wikipedia.org. Am Straßenrand sehe ich einfache Fachwerkhäuser und Bauern, die Körbe mit Obst tragen. Kinder in Lumpen winken unserer vornehmen Kutsche zu – offenbar sind wir wer! Die Geräusche sind grandios: Hufgeklapper, das Rattern der Holzräder, ab und an das Wiehern der Pferde.

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Bald wird die Bebauung prächtiger. Wir passieren das Stadttor und gelangen in die Innenstadt. Die Szenerie verändert sich: Breitgepflasterte Straßen, barocke Gebäude mit aufwändigen Fassaden, und immer mehr herausgeputzte Menschen. Hier promenieren Edelleute, Offiziere mit Degen flanieren an uns vorbei. Vor einem Palais hält eine Kutsche mit vier Schimmeln, aus der Diplomaten in perlenbestickten Mänteln aussteigen – wahrscheinlich Gäste der Hochzeit. Mein Herz schlägt schneller vor Staunen, denn diese Details sind überwältigend. Die 360°-Rundumsicht lässt mich nichts verpassen: Drehe ich mich nach links, sehe ich den Tross weiterer Kutschen hinter uns; schaue ich nach rechts, erkenne ich die Frauenkirche im Baugerüst (historisch korrekt, sie war damals noch im Werden!). Überall erstrahlen Lichter und Fackeln, denn offenbar nähert sich der Abend des Festes.

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Endlich erreichen wir den Dresdner Zwinger, das barocke Meisterwerk. In VR fährt unsere Kutsche über die Zugbrücke in den festlich erleuchteten Innenhof. Musik erklingt – höfische Barockklänge von Trompeten und Pauken. Überall stehen Adlige in farbenfrohen Roben. Ich steige (virtuell) aus der Kutsche und finde mich mitten im Hochzeitsfest wieder. Vor mir schreitet das Brautpaar: Friedrich August II. in kostbarer Uniform und Maria Josepha in silberner Robe, beide winken dem Volk. Ich verbeuge mich unwillkürlich. Diener reichen Tabletts mit exotischen Speisen herum, ein Feuerwerk zischt in den Himmel und malt funkelnde Bilder über den Zwingerarkaden. Sogar ein Wasserfontänen-Spiel – vielleicht der barocke „Merkurbrunnen“ – sprudelt und glänzt im Feuerlicht. Ich drehe mich einmal um die eigene Achse und sauge dieses Spektakel von 1719 in mich auf. Die Pracht und Ausgelassenheit sind unbeschreiblich – es ist, als wäre ich Teil der historischen Menge, als Zeitzeuge dieser legendären Feier. Für einen Moment vergesse ich wieder komplett, dass das virtuell ist.

Nach einigen Minuten schwindet das Bild. Ich höre Applaus – der kommt sowohl von den anderen Besuchern als auch irgendwie von mir selbst, innerlich. Vorsichtig nehme ich die Brille ab. Ich sitze wieder in der realen Kutsche im Raum, doch um mich herum klatschen die Leute begeistert. Ein gemeinsames „Wow, war das schön!“ geht durch die Gruppe. Ich stimme absolut zu. Diese Dresdner Zeitreise hat nicht nur die Glitzerwelt der Barockzeit lebendig gemacht, sondern durch kleine AR- und Filmszenen auch die Lebensumstände aller Schichten gezeigt. Dadurch wirkte sie enorm authentisch. Später erfahre ich noch, dass die Entwickler historische Quellen wie Gemälde, Briefe und Stadtpläne intensiv genutzt haben, um das Jahr 1719 akkurat nachzubilden – man hat sogar in echten Schlössern Geräusche aufgenommen, um den Sound stimmig zu machen. Kein Wunder also, dass ich meinte, sogar das Parfüm und das Kerzenwachs riechen zu können (vielleicht habe ich mir das aber auch eingebildet vor lauter Immersion). Mit einem letzten Blick auf den barocken Zwinger, der nur wenige Schritte vom TimeRide-Eingang entfernt in der Realität steht, verabschiede ich mich aus Dresden. Diese historische VR Erfahrung hat mir die Epoche des Barock so nahegebracht wie nie zuvor.

TimeRide VR in München – 7000 Jahre Bayern im Flug erleben

Die vierte Station meiner Tour führt mich in den Süden: nach München. Hier ist das Konzept ein wenig anders, wie ich gehört habe. Statt einer einzigen Epoche erwartet mich eine Zeitreise durch 7000 Jahre bayerische Geschichte – von den ersten Siedlern bis zum 19. Jahrhundert. Ein ziemlich ehrgeiziges Vorhaben! Entsprechend neugierig betrete ich das TimeRide München, das zentral „Im Tal“ nahe dem Marienplatz gelegen ist. Von außen wirkt es wie ein normales Ladenlokal, doch innen…

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Station 1 – Ludwigs Märchenbibliothek: …innen staune ich nicht schlecht: Ich stehe in einer inszenierten Bibliothek, die direkt aus Neuschwanstein entsprungen sein könnte. Dunkles Holz, Regale voller alter Folianten und dazwischen Gemälde von König Ludwig II. und bayerischen Landschaften. Sanfte klassische Musik spielt im Hintergrund. Eine Führerin begrüßt uns und erzählt mit verträumter Stimme, dass König Ludwig II., der „Märchenkönig“, einst davon träumte, in einem Pfauenwagen (einer Gondel in Pfauenform) durch die Lüfte zu fliegentz.de. Dieser nie erfüllte Traum werde für uns gleich Wirklichkeit – als unsere virtuelle Zeitmaschine. Ich bekomme richtig Gänsehaut vor Vorfreude. Doch zuerst sollen wir uns ein Bild von den Stationen der Geschichte machen, die wir gleich erleben. In der Bibliothek öffnet sich eine Geheimtür (tatsächlich schwingt ein Regal geräuschlos beiseite!) und dahinter befindet sich ein kleiner Kinosaal. Dort wird uns ein kurzer filmischer Überblick gezeigt: Auf der Leinwand ziehen wichtige Momente der bayerischen Historie vorbei – die Bronzezeit, die Römergrenze (Limes), das Mittelalter mit Kaiser Barbarossa, die Geburtsstunde des Oktoberfestes 1810 und so weiter. Es ist wie ein Crashkurs, aber wunderschön inszeniert mit Animationen. Jetzt bin ich geistig gut vorbereitet und die Spannung steigt: Gleich heben wir ab!

 Mit dem „Pfauenwagen“ durch Raum und Zeit: In München besteige ich virtuell einen Heißluftballon in Pfauenform. Hier im Bild schwebt dieser Ballon über dem Kloster Andechs bei Sonnenaufgang. Auf meiner VR-Reise überfliege ich jahrhundertealte Landschaften und bestaune historische Schauplätze Bayerns von oben – ein wahrhaft atemberaubendes Erlebnis.

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Station 2 – Die VR-Flugreise durch Bayerns Geschichte: Nun geht es zur Abflugrampe – so nenne ich es mal. Tatsächlich stehen im nächsten Raum mehrere Sitze, die wie in einer Art Ballonkorb angeordnet sind, und an der Decke prangt ein riesiger Pfau mit Ballon darüber. Das ist unser sagenhafter Pfauenwagen! Ich nehme Platz, schnalle mich an (das kenne ich ja schon – es wird sicher ruckeln) und setze die VR-Brille auf. Augenblicklich befinde ich mich hoch über Bayern: Unter mir erstrecken sich Wälder und Flüsse, ich schwebe in einem Heißluftballon-Korb, vorne schmückt ein Pfau mit ausgebreiteten Federn die Gondel. Dieser virtuelle Ballon steigt weiter auf, und neben mir höre ich einen Erzähler, der uns willkommen heißt – vermutlich die Stimme Ludwig II. höchstpersönlich oder ein Erzähler in seinem Geiste.

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Der Flug führt uns durch die Zeiten. Zunächst geht es ganz weit zurück: Ich blicke hinab und sehe unten eine kleine Siedlung an einem Fluss, es muss die erste steinzeitliche Siedlung auf bayerischem Boden sein (4300 v. Chr. in Hienheim, fällt mir aus dem Film ein)tz.de. Rauch steigt aus einfachen Hütten, Menschen in Fellen schauen erstaunt nach oben – wahrscheinlich hören sie das Geräusch unseres Ballons nicht, aber ich stelle es mir vor. Weiter geht’s: Ein Zeitsprung nach vorne katapultiert uns an den Limes, die Grenze des Römischen Reiches um ca. 100 n. Chr. Unter mir tobt plötzlich ein Kampf – Germanenstämme am Limes greifen römische Forts antimeride.de.

 

Ich sehe Flammen, Schildwall-Formationen und hör das Klirren von Waffen (vielleicht vibriert mein Sitz deshalb ein wenig). Schon fliegen wir weiter: Wir überqueren mittelalterliche Landschaften, Burgen und Städte. Der Bamberger Dom um 1000 n.Chr. ragt imposant auf, und ich kann auf dem Vorplatz Mönche und Adelige erkennentz.de. Kurz darauf schweben wir über das Kloster Andechs, wie im Bild: Die Sonne geht gerade auf und taucht die Szenerie in goldenes Licht. Es ist still und ehrfürchtig. Ich erinnere mich an ein reales Andechs-Bild aus dem Film – diese VR-Umsetzung ist identisch schön. Weiter geht’s in Richtung Alpenvorland, wo ich tatsächlich Schloss Neuschwanstein erblicke! Das Märchenschloss strahlt, und es scheint, als flögen wir einmal drum herum (Ludwig II. hätte seine Freude daran).

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Nach all der Idylle wird es lauter: Wir springen in die Zeit der Industrialisierung. Unter uns dampft und faucht es – eine Lokomotive zieht die erste Eisenbahn quer durch Bayerntimeride.de. Ich spüre förmlich den Ruß (zum Glück ohne Geruch) und mein Sitz vibriert im Takt der Lok, was ein tolles Gefühl von Kraft vermittelt. Rauch steigt auf, als die Dampflok an uns vorbeizieht – das Industrialisierung erleben in VR hat geklappt, ich fühle mich direkt mitten drin. Schließlich steuern wir noch ein großes Feld an, wo eine Menschenmenge jubelt. Es ist das Jahr 1810 auf der Theresienwiese in München – die Geburtsstunde des Oktoberfeststz.de. Unten sehe ich ein Pferderennen im Gange (das historische Ursprungs-Event des Oktoberfests), Reiter galoppieren, die Zuschauer schwenken Hüte. Ich kann sogar die Umrisse von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese erahnen, wie sie dem Spektakel beiwohnen. Ein Fanfarenstoß schallt zu mir herauf. Dann steigt unser Ballon höher und höher, die Landschaft verschwimmt in Zeit und Raum – und langsam kehrt Dunkelheit ein, sprich die VR-Fahrt endet.

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Ich nehme die Brille ab und bin völlig sprachlos vor Begeisterung. Was für ein Flug! Mir kommt es vor, als hätte ich mehrere Welten und Zeiten an einem Stück bereist, und doch fühlte es sich nie gehetzt an. Die Multisensorik tat ihr Übriges: Wind in meinem Gesicht beim Ballonflug, Boden-Vibrationen bei turbulenten Szenen und authentische Soundeffekte (Schlachtlärm, Dampflok-Zischen, Volksfest-Musik) haben das Erlebnis sehr real gemachttz.de. Mit rund 30 Minuten Dauer war es zwar etwas kürzer als die anderen TimeRides, aber jede Minute davon war packend. Es ist erstaunlich, wie flüssig der Übergang zwischen so vielen Epochen gestaltet war – elf verschiedene historische Szenen, und alle ineinander übergehendtz.de. Besonders die Aussicht aus der Vogelperspektive hat mich beeindruckt, denn man sieht Zusammenhänge im wahrsten Sinne des Wortes aus höherer Warte.

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Nach der Landung im Hier und Jetzt führt uns der Guide noch durch eine kleine Ausstellung, ein „Making-of“, wo wir erfahren, wie dieses VR-Erlebnis umgesetzt wurde. Ich erfahre, dass diese Münchner Attraktion 2019 eröffnete und dass Jonas Rothe – der TimeRide-Gründer – selbst Münchner ist und diese Idee von Anfang an umsetzen wollte. Man spürt die Leidenschaft in jedem Detail. Ich verlasse das TimeRide München mit dem Gefühl, Bayern wirklich mit allen Sinnen erlebt zu haben. Als ich draußen auf der Straße stehe, muss ich mich erneut vergewissern, dass heute 2025 im modernen München ist – denn in meinem Kopf spuken noch Bilder von Rittern, Königen und Lokomotiven herum. Ein kurzer Blick zur nahen Frauenkirche holt mich endgültig zurück: genau diese Kirche hatte ich vorhin im VR-Flug über die mittelalterliche Stadt ebenfalls gesehen, nur mit spitzen romanischen Türmen statt der heutigen Kuppelhauben. Wie sehr sich die Dinge ändern und doch Orte erkennbar bleiben – Geschichte in Virtual Reality zu erleben, hat mir diesen Wandel eindrücklich vor Augen geführt.

TimeRide VR in Frankfurt – Handel, Wandel und Elektrizität im Jahr 1891

Mein fünfter Stopp führt mich nach Frankfurt am Main. Hier bin ich besonders gespannt, denn TimeRide Frankfurt ist noch relativ neu (2020 eröffnet) und thematisch geht es um 1891 – das Ende des 19. Jahrhunderts, also Gründerzeit und aufkommende Moderne. Frankfurt 1891, das war die Zeit, als die Stadt eine florierende Handelsmetropole war und zugleich erste elektrische Straßenbeleuchtung und Telefonleitungen Einzug hielten. Als Technik-Fan reizt mich das natürlich sehr. Das TimeRide Frankfurt liegt in der Berliner Straße, unweit der Paulskirche. Passend, denke ich – die Paulskirche (erste deutsche Nationalversammlung 1848) steht für Aufbruch, und genau diese Stimmung um die Jahrhundertwende wird sicher auch Teil der Erfahrung sein.

Station 1 – Der Kolonialwarenladen: Gleich beim Eintreten mache ich einen Schritt in die Vergangenheit. Vor mir erstreckt sich ein komplett eingerichteter Kolonialwarenladen um 1890timeride.de. Regale voll mit exotischen Produkten: Kaffeesäcke, Teedosen, Gewürzgläser. Eine alte Waage, Emaille-Werbeschilder („Henny’s Cacao“ steht da) und ein hölzerner Ladentisch mit antiker Kasse – alles sieht aus, als könnte gleich ein Kunde zur Tür hereinkommen. Und tatsächlich, ich rieche etwas – ja, es duftet nach Gewürzen und geröstetem Kaffee! Dieser Effekt ist genial, offenbar arbeiten hier Duftspender, sodass man Pfeffer, Zimt und andere Aromen wahrnimmttimeride.de. Ein freundlicher Herr in historischer Kaufmannskleidung stellt sich als Theodor Riedel vor, ein Frankfurter Kaufmann, der uns persönlich durch sein Frankfurt führen will. Er ist sozusagen unser Zeitreisebegleiter, wie ein lebendig gewordenes Porträt aus jener Zeit. Theodor erzählt uns von seinem Laden und lässt uns tatsächlich einige Dinge anfassen: ein Säckchen Nelken, eine Kakaobohne – „So schmeckte die Welt in Frankfurt damals“, sagt er lächelnd. Durch Schauen, Fühlen und Schnuppern tauchen wir hier wirklich mit allen Sinnen in die Welt der historischen Frankfurter Kaufleute eintimeride.de. Der Kaufmann erklärt auch, dass Frankfurt bereits um 1891 global vernetzt war – die exotischen Waren aus Übersee bezeugen das eindrucksvoll. Ich bin beeindruckt, wie viel echter dieses Setting ein Gefühl vermittelt, als würde man nur Schautafeln lesen. Aber wir haben ja noch zwei Stationen vor uns.

Station 2 – Das Studierzimmer: Nach dem Laden führt uns Herr Riedel in den nächsten Raum – das Studierzimmer der Familie Riedeltimeride.de. Es wirkt wie ein Salon oder Arbeitszimmer einer bürgerlichen Familie um 1890: Ein Schreibtisch voller Papiere, Landkarten an der Wand, ein Globus und Bücherregale. In einer Glasvitrine liegen Briefe und Zeichnungen. Hier erfahren wir etwas über die Gedankenwelt der Frankfurter Bürger damals. Theodor zeigt uns etwa einen Plan der Stadt und spricht über große Ideen, die die Leute bewegten: Demokratie (er erwähnt die Paulskirche mit Stolz), Handel und Industrialisierung. Die Familie Riedel, so erzählt er, diskutierte wohl oft über die technischen Erfindungen der Zeit – Elektrizität, Dampfmaschinen, Telefon – all das faszinierte sie. Als kleines Gimmick liegt auf dem Tisch ein alter Telefonapparat; unser Guide hebt den Hörer ab und man hört knackend eine Stimme von nebenan: seine Frau meldet sich und berichtet, dass der Kutscher bereitsteht. Wirklich originell inszeniert! Kurz darauf klopft es tatsächlich an einer verborgenen Tür. Diese öffnet sich und ein Kutscher in Livree steckt den Kopf rein: „Gnäd’ger Herr, die Droschken warten.“ Theodor Riedel zwinkert uns zu: Benno, unser Kutscher, wird uns nun durch die Stadt kutschierentimeride.de. Ich merke, wie meine Aufregung wieder steigt – nun geht’s in die VR-Kutsche!

Station 3 – Die virtuelle Kutschfahrt durch Frankfurt 1891: Wir treten durch die Tür nach draußen – natürlich nur im übertragenen Sinne, in Wahrheit führt sie uns zum VR-Bereich. Dort stehen mehrere elegante Pferdekutschen bereitde.wikipedia.org, jede mit 4-5 Sitzplätzen. Ich steige in eine der Kutschen, die Räder knarzen ein wenig, sehr authentisch. VR-Brille auf, Kopfhörer auf – und da sitzt auch schon unser Kaufmann Theodor Riedel neben mir als virtueller Mitfahrer. Vorne auf dem Bock grüßt Kutscher Benno und lässt die Pferde antraben. Wir rollen los in Richtung Frankfurter Altstadt, das Jahr 1891 ist zum Greifen nah.

Unser Weg führt zunächst durch enge Gassen mit hübschen Fachwerkhäusern, die im Dämmerlicht der Laternen erscheinende.wikipedia.org. Ja, es ist Abend – Gaslaternen flammen auf (Elektrisches Licht gibt es hier in der Altstadt noch nicht flächendeckend). Ich erkenne den Römerplatz mit dem Rathaus und den Brunnen. Überall ist geschäftiges Treiben: Marktfrauen packen gerade ihre Stände zusammen, Herrschaften flanieren, und man hört das Rollen von Fuhrwerken auf Kopfstein. Dann biegen wir in eine breitere Straße ab und das Stadtbild wandelt sich. Theodor deutet auf neue Häuserblocks im Stil der Gründerzeit, die hier emporragende.wikipedia.org. „Schau, dort das Bankenviertel, es wächst und gedeiht“, sagt er stolz. Tatsächlich passieren wir stattliche Sandsteinbauten mit verzierten Fassaden – das boomende Frankfurt präsentiert sich von seiner modernen Seite. Auf einer Straßenuhr kann ich 19:00 Uhr lesen und überall brennen nun elektrische Bogenlampen, was ein ziemlich weißes Licht ergibt. Dieser Wechsel von gasgelbem zu elektrischem Licht inszeniert die Schwelle zur Moderne sehr eindrucksvoll.

Nun aber zu dem Ereignis, auf das Herr Riedel uns schon vorbereitet hat: Wir steuern das Ausstellungsgelände am Mainufer an, wo 1891 die Internationale Elektrotechnische Ausstellung stattfand. Plötzlich stehen wir auf dem Ausstellungsgelände – mitten unter Besuchern. Die Kutsche hält an, ich steige (virtuell) aus, um das Spektakel besser sehen zu können. Überall um mich glühen elektrische Lichter, es ist wie ein Volksfest der Technikimmersivelearning.news. Da ist er: der berühmte Lichtbrunnen! Eine imposante Konstruktion aus unzähligen Glühbirnen, die in wechselnden Farben leuchtet, Fontänen aus Licht, sozusagen. Die Menge „oooht“ und „aaahlt“. Ich reiße staunend die Augen auf – dieser Moment muss den Menschen damals als purer Zauber erschienen sein, und jetzt kann ich ihn nachvollziehen. Man spürt förmlich, wie die Elektrizität die Moderne einläutet – im VR-Erlebnis knistert es passend in der Luft, und ich glaube sogar, ein leises Summen zu hören von den Generatoren. Begleitet von Theodors Erklärung, dass hier gerade Geschichte geschrieben wird (er erwähnt die Stromübertragung aus Lauffen, ein Durchbruch der Elektrotechnik), gehe ich ein paar Schritte durch die virtuelle Menge. Das Team hat wirklich an alles gedacht: Die multisensorischen Effekte lassen mich auch hier eintauchen – ich spüre einen Luftzug und den Boden leicht vibrieren, als eine elektrische Straßenbahn an uns vorbeifährt. Und tatsächlich steigt mir auch wieder ein Geruch in die Nase: ein Mix aus Maschinenöl und feuchter Nachtluft, oder bilde ich mir das ein? Möglich wäre es, denn man arbeitet ja bewusst mit solchen Reizenimmersivelearning.news. Wie dem auch sei, dieser Abschluss bildet einen wortwörtlich elektrisierenden Höhepunkt unserer Zeitreise, genauso wie es angekündigt wartimeride.de.

Schließlich geleitet uns Kaufmann Riedel zurück zu seiner Kutsche, ein letzter Blick auf die glitzernde Frankfurter Skyline von 1891 – dann endet die virtuelle Fahrt. Ich nehme die Brille ab und brauche einen Moment, mich von dem Lichtgeflimmer zu lösen. Der reale Raum ist dämmrig, aber ich bin noch ganz erfüllt von den Eindrücken. Theodor (bzw. der Schauspieler) verabschiedet sich mit einer altmodischen Verbeugung und den Worten: „Nun habt Ihr gesehen, wie die Moderne das Licht einschaltete.“ Besser kann man es nicht ausdrücken, denke ich mir: Wir haben miterlebt, wie Frankfurt sich in jener Zeit vom mittelalterlichen Stadtbild zur aufstrebenden Metropole der Moderne wandelte, exemplarisch festgemacht an der Elektrizitätimmersivelearning.news.

Dieses Frankfurter TimeRide hat es geschafft, eine Brücke zu schlagen zwischen Sinneserlebnis und Bildung. Durch den Duft im Kolonialwarenladen und die Kulisse des Studierzimmers konnte ich die Industrialisierung erleben (VR)-typisch, also immersiv, nicht trocken. Die abschließende VR-Kutschfahrt war visuell und akustisch brilliant – vom Hufgeklapper bis zum surrenden Strommast alles dabei. Besonders schön fand ich, dass unser Begleiter als ehrwürdiger Kaufmann auch einen persönlichen Blickwinkel eingebracht hatimmersivelearning.news. So habe ich nicht nur Fakten gesehen, sondern Geschichte aus Sicht eines Frankfurters gespürt, der stolz, aber auch nachdenklich die Veränderungen beobachtet. Ich verlasse das TimeRide Frankfurt am Main mit einem Kopf voller Bilder: der alte Römer, der Lichtbrunnen, die Fachwerkgassen – und direkt draußen sehe ich die moderne Frankfurter Skyline mit ihren Wolkenkratzern. Das lässt mich lächeln, denn ich weiß jetzt: vor 130 Jahren begann genau hier der Weg in diese Moderne. Und ich habe ihn in VR miterlebt.

Dino VR im Kölner Zoo – Expedition in die Urzeit

Zum krönenden Abschluss meiner Reise wartet noch ein Sonderziel auf mich: das Dinosaurier VR-Erlebnis im Kölner Zoo. TimeRide hat hier in Kooperation mit dem Zoo eine etwas andere Zeitreise geschaffen – keine in die Stadtgeschichte, sondern eine ins Erdzeitalter der Dinosaurier. Als großer Dino-Fan seit meiner Kindheit kann ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.

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Im Kölner Zoo läuft gerade die Sonderausstellung „Dinoworld“ mit über 20 lebensgroßen Dino-Modellen im Park. Schon beim Schlendern durch den Zoo werde ich von einem brüllenden T-Rex aus Kunststoff begrüßt, und ein 35 Meter langer Argentinosaurus ragt neben dem Elefantenhaus in den Himmel. Die Mischung aus echten Tieren (etwas verdutzte Flamingos schauen zum Dino rüber) und Urzeitgiganten ist surreal und spannend zugleich. Im Alten Elefantenhaus, einem historischen Gebäude, ist das Dino VR untergebracht. Ich kaufe mir ein Kombi-Ticket (Zoo + VR) und betrete das Innere. Hier ist es schummerig und klimatisiert – gut so, denn ich ahne, gleich wird es heiß hergehen.

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Nach kurzer Einweisung durch das Personal setze ich in einem kleinen Zuschauerraum die VR-Brille auf. Anders als bei den Stadt-TimeRides gibt es hier kein Vorprogramm mit mehreren Stationen – es geht direkt los mit dem VR-Film, der etwa 7–10 Minuten dauert. Ich finde mich ohne Umschweife mitten in einem prähistorischen Dschungel wieder. Riesige Farne und Urzeitbäume umgeben mich, Insekten schwirren vorbei. Neben mir bewegt sich etwas im Unterholz… ein kleines Dinosaurierbaby schlüpft gerade aus einem Ei! Ich kann fast den Feuchtigkeitsschimmer auf der Eierschale sehen, so detailreich ist es. Ein freundlicher Erzähler (in der deutschen Version erkenne ich die markante Stimme von Frank Schätzing, einem bekannten Kölner Autortimeride.de) begrüßt uns zur Zeitreise ins Erdmittelalter. Ich drehe mich behutsam um 360 Grad – kein Bodenpersonal, keine Gebäude, nur Wildnis. Plötzlich ein lautes Knacken im Gebüsch: Die Mutter des Dino-Babys? Nein – ein anderer Fleischfresser naht.

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Wumms! Ein Megalosaurus bricht aus dem Dickicht hervor und jagt hinter dem kleinen Dino hertimeride.detimeride.de. Die Szene, die sich nun entfaltet, lässt meinen Puls steigen: Der kleine rennt verzweifelt um mein virtuelles Ich herum, der Megalosaurus hinterher – ich stehe quasi mitten in einer Jagdsequenz. Äste knacken, Laub wirbelt auf, der Boden bebt bei jedem schweren Schritt des Raubtierstimeride.de. Unwillkürlich mache ich einen Schritt zurück (zum Glück ist genug Platz real). Gerade als der hungrige Jäger fast zupacken will, rettet sich der Kleine in ein Höhlenloch, in das der Große nicht passt. Puh! Ich atme durch. Aber keine Verschnaufpause: Schätzing erklärt, wir würden nun die verschiedenen Saurier-Welten erkunden – zu Land, Luft und Wasserkoelnerzoo.de.

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Ein Szenenwechsel katapultiert mich an die Küste eines urzeitlichen Ozeans. Schon höre ich Möwengekreisch – nein, es sind wohl Pterosaurier (Flugsaurier), die über mir kreisen. Und tatsächlich, ich schaue nach oben: Mehrere Pterodactylen gleiten am Himmel, einer stößt sich ab und segelt direkt über meinen Kopf hinweg. Mir bleibt der Mund offen stehen, als dieses Flugechsentier seine Schwingen ausbreitet – die Flügelspannweite muss mehrere Meter betragen. Ich fühle mich klein und verletzlich, obwohl ich ja nur Beobachter bin. Dann erheben wir uns quasi in die Lüfte (die VR-Kamera fliegt mit einem der Pterodactylus mit) – mir wird kurz schwindelig, aber die Aussicht ist grandios. Unter mir die weite Küstenlandschaft der späten Kreidezeit. In der Ferne sehe ich Vulkanrauch aufsteigen. Wir gleiten mit dem Flugsaurier an Klippen vorbei und lassen uns dann über dem Meer nieder.

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Schnitt, nächste Station: Unterwasserwelt. Ich „stehe“ nun scheinbar auf dem Meeresgrund oder bewege mich durch das Wasser (dank VR kann man das schwer lokalisieren, aber ich kann mich umschauen). Überall schillernde Fischschwärme und Kelpwälder. Plötzlich teilt sich der Schwarm panisch – und da kommt er: ein gewaltiger Mosasaurus, so groß wie ein Wal, schnellt aus der Dunkelheit hervortimeride.de. Dieses reptilische Ungeheuer mit seinem riesigen Maul jagt Fischen nach und kommt dabei unangenehm nah an mir vorbei. Ich spüre, wie ich instinktiv die Arme hebe, als würde er mich erwischen können. Das ist natürlich Quatsch, aber zeigt, wie immersiv diese Zeitreise ist. Ein weiterer Mosasaurus taucht auf – die beiden liefern sich einen Kampf oder Paarungstanz, schwer zu sagen, aber eindrucksvoll allemal. Die Lichtstimmung, das tiefe Grummeln unter Wasser, ich könnte schwören, sogar einen leichten Wasserdruck auf den Ohren zu spüren (vielleicht simulieren sie das über Soundfrequenzen).

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Zum Finale der Dino-VR-Reise werden wir Zeuge des wohl dramatischsten Moments jener Ära: dem Ende der Dinosaurier-Zeit. Die Erzählerstimme wird feierlich und ein wenig melancholisch. Ich stehe wieder an Land, neben mir einige Dinos – vielleicht Triceratops – die unruhig brüllen. Der Himmel verdunkelt sich. In der Ferne sieht man etwas Feuerball-ähnliches durch die Atmosphäre treten. Kein Zweifel: der Meteoriteneinschlag. Gleich darauf ein gleißendes Licht und ein ohrenbetäubender Knall. Ich zucke zusammen, ein Windstoß (ja, hier haben sie offenbar einen Gebläseeffekt eingebaut) fegt über mich hinweg. Die Erde bebt stark. Ich sehe, wie die schockierte Dinosaurierherde aufstampft und dann in Panik davonstürmt. Feuer und Rauch füllen den Himmel. Für einen kurzen Moment herrscht Chaos – dann Stille und Dunkelheit. Gänsehaut. Im Hintergrund erklärt Schätzing, wie dieses Massenaussterben vor 66 Millionen Jahren das Ende der Dinosaurier und den Aufstieg der Säugetiere einleitetekoelnerzoo.de.

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Langsam fadet die VR-Szene aus. Ich nehme die Brille ab und brauche wirklich einen Moment, um das Gesehene zu verarbeiten. Obwohl es „nur“ ein rund 7-minütiger VR-Film war, kam es mir vor wie ein richtiges Abenteuer, eine Reise durch Millionen Jahre in komprimierter Formkoelnerzoo.de. Timeride Dinosaurier im Zoo hat es geschafft, mich genauso zu fesseln wie die historischen TimeRides, obwohl Thema und Aufbau anders sind. Die Qualität der Animationen war beeindruckend (die Dinos wirkten erschreckend echt) und die Inszenierung dramatisch, aber nicht übertrieben blutrünstig – also familientauglich (es waren auch mehrere Kinder mit im VR-Raum, alle quietschvergnügt danach).

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Ein netter Touch ist die Einbindung des prominenten Erzählers Frank Schätzing, der uns mit seiner markanten Stimme sicher durch die Urzeit geleitet hatkoelnerzoo.de. Und natürlich der Ort selbst: Ein Zoo mit Dinosauriern! Nachdem ich das VR-Kino verlasse, stehe ich wieder im Alten Elefantenhaus – draußen höre ich tatsächlich die echten Elefanten trompeten, als wollten sie fragen: „Was hast du da drin gerade gesehen?“ Ich lächle und denke: Euch würde das auch gefallen, war aber vor eurer Zeit. Auf dem Rückweg durch den Zoo blättere ich im frisch erworbenen Dinoworld-Panini-Heft (ja, sogar Stickeralbenspaß gehört zur Aktion dazu) und lasse das VR-Erlebnis nachwirken. Was für ein gelungener Abschluss meiner VR-Zeitreisen: Von der Urzeit zurück in die Gegenwart, alles an einem Tag!

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